Nach dem Split – Google: Kaufen oder nicht?
Abergläubisch scheinen sie nicht zu sein, die Konzernherren von Google: Ausgerechnet an einem Freitag den 13. kündigten sie die Einführung einer neuen Art von Aktienklasse an, die die Investitionsmöglichkeiten von Anlegern bei Google verbreitern soll, ohne die Entscheidungshoheit der Gründer zu verwässern. Die neuen sogenannten „C-Aktien“ werden allen Besitzern von „B-Aktien“ im Verhältnis 1:1 zugeteilt; und sie können wie die bestehenden ganz normal an der Börse gehandelt werden. Viele Anleger fragen sich, ob sie bei dem zu erwartenden breiteren Angebot zuschlagen und sich ein Stück des Internetriesen sichern sollen, oder ob sie besser abwarten. Alternativ wäre auch eine andere Strategie denkbar: das Geld behalten und so lange warten, bis Mark Zuckerberg endlich mit Facebook an die Börse geht. Allerdings würde man da bei dem absehbaren Hype um die Aktie ziemlich draufzahlen.
Und Google? Klar ist: die letzten Konzernzahlen waren nicht nur gut, sondern bombastisch; die Erwartungen der Analysten, die ohnehin schon turmhoch waren, wurden locker übertroffen. Pro Aktie verdiente die Company über zehn Dollar. Klar ist aber auch: Die alles entscheidenden Einnahmen aus Google Ads, der „Cash Cow“ des Konzerns, gingen zum zweiten Mal in Folge zurück. Ob das eine Folge des allgemeinen Werbeüberdrusses im Netz ist, ob also das Ende der Fahnenstange erreicht ist, oder ob sich hier der Einfluss von Facebook zeigt, sei dahin gestellt.
Auf lange Sicht ist Google mittlerweile so breit aufgestellt, dass solche Effekte verschmerzt werden können: Dem Giganten aus Mountain View gehört nicht nur der derzeit beste Internet-Browser, Chrome, sondern auch mit Android das wichtigste Betriebssystem für Smartphones, das auch im zukunftsträchtigen Tablet-Markt eine immer größere Rolle spielt. Bei den immensen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung dürfte auch für die Zukunft noch einiges an neuen Highlights zu erwarten sein. Nein, Google ist kein Schnäppchen für den schnellen Profit. Aber für langfristige Anleger sind die neuen Aktien eine Investition mit Potential.